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nach und nach berwand. Im Innern seines Reiches fhrte er eine seit langer Zeit nicht gekannte Ordnung und Sicher-heit ein. Eifrig bemht, den ehemaligen Glanz Abessiniens wieder herzustellen, suchte er dessen alten Namen Aethiopien wieder zur Geltung zu bringen. Gegen den Katholieismus trat er feindselig auf. da er dessen Proselytismus frchtete, während er gegen den Protestantismus nachsichtiger war, ohne ihm jedoch besondere Freiheiten zu gestatten.
In Folge wiederholter Aufstnde und Verschwrungen gegen sein Leben entwickelte Theodorus allmhlig die wildeste Grausamkeit. Zahllose Hinrichtungen verdchtiger oder mi-liebiger Personen fanden Statt, Kriegsgefangenen wurden Hnde und Fe abgehauen, ganze Provinzen der Wuth seiner zuchtlosen Soldaten preisgegeben. Zuletzt wagte er es, den englischen Consul Cameron in Ketten zu legen und englische Unterthanen zu mihandeln. Da er Genugthuung verweigerte, unternahmen die Englnder eine Expedition gegen Abessinien. Die Operationen begannen von Massowah aus am rochen Meer. Nach vielen Mhseligkeiten langten die Englnder unter Lord Napier vor Magdala an, wo es am 10. April 1868 zu einer Schlacht kam, in der Theodorus geschlagen wurde. Von seinen Huptlingen verlassen, schlo er sich mit einem Huflein Getreuer in Magdala ein. Am Ostermontage strmten die Englnder die Festung. König Theodorus hatte sich, um nicht in die Hnde der Feinde zu fallen, durch einen Pistolenschu getdtet. Die Englnder verbrannten Magdala und rumten darauf das Land. Der neueste Krieg Englands in Afrika wurde durch die Feind-Seligkeiten der Aschantis, eines barbarischen Volkes an der Kste von Oberguinea, gegen die englischen Ansiedelungen hervorgerufen.
Australien verdankt seine Civilisirung den Englndern, die hier Colonien (Botany-Bay, Sidney-Town, van Diemens-land) anlegten, theils um sich der zahlreichen Verbrecher zu entledigen, die unter christlicher Zucht zu einem geordneten Leben zurckgefhrt wurden, theils um neue Absatzwege fr
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Extrahierte Personennamen: Theodorus Consul_Cameron Massowah Napier Theodorus Theodorus
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gegen welche man durch geschrfte Censur und gerichtliche Ver-folgung einschritt. Als darauf der reiche und mchtige Adel den Kampf gegen die verhate Fremdherrschaft aufnahm, und dadurch eine schroffere berwachung und Unterdrckung ver-anlate, flchtete sich die politische Opposition in das Dunkel geheimer Gesellschaften.
In Italien, das seit Jahrhunderten das Land der Ver schwrungen und im Verborgenen wirkenden Vereine gewesen, bestand seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts der geheime Bund der Carbonari oder Khler, der von der Annahme ge-wisser Zeichen und Redeweisen dieses Gewerbes den Namen hatte Die Zeit seiner Entstehung ist unsicher; er soll im 17. Jahrhundert dem wegen der der ihn verhngten Ver-folgungen unter dem Namen Carbonari lebenden Freimaurer-vereine seinen Ursprung verdanken, von dem er die Ceremonien und all das Geheimnivolle entlehnte, das besonders auf die Phantasie der Jugend einen so mchtigen Reiz ausbt. An-fangs dem hierarchischen Drucke entgegenstrebend, hatten sich die Carbonari in Folge der franzsischen Revolution der Politik bemchtigt und wirkten fr die nationale Einheit Italiens. Der Fremdherrschaft abgeneigt erhoben sie sich nicht, als Murat 1815 die Völker Italiens zur Unabhngigkeit aufrief, denn sie hingen damals noch an dem König Ferdinand, von dem sie Erfllung ihrer Hoffnungen erwarteten. Die durch die schroffe Reaction auf kirchlichem und politischem Gebiete er-zeugte Unzufriedenheit verbreitete den Carbonarismus immer mehr der alle Theile Italiens, obgleich Neapel stets der ^ eigentliche Sitz desselben blieb, und verlieh ihm mehr innere Ausbildung und eine festere Gliederung. Belebung und Fr-derung des italienischen Nationalgefhls war Zweck des Bundes, und das Geheimni das Alle umschlieende Band, dessen Verletzung mit blutiger Rache geshnt wurde. Die Carbonari in Neapel wollten keinen Umsturz des Thrones, wohl aber - Herstellung einer freien Verfassung.
Whrend der Druck, der auf den hheren Clafsen, und das Elend, das auf den anderen lastete, allgemeine Ghrung : verbreitet hatte, fiel die spanische Revolution von 1820 wie ein ' zndender Funke in den im Knigreiche Neapel aufgehuften Brennstoff. Um dem Ausbruch des Brandes vorzubeugen und
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der Artikel Xiii der Bundesacte, alle deutschen Staaten zur Einfhrung oder Wiederherstellung landstndischer Verfassun-gen verpflichtete, so galt die nchste Aufgabe dem Aufbau von Verfassungen in den Einzelstaaten.
In Oestreich bestanden zwar noch die alten Postulaten-Landtage, hatten aber zufolge der steigenden Alleinherrschaft der streichischen Regenten dergestalt an Bedeutung der-loren, da sie, ohne ihr frheres Recht der Steuerbewilligung nur zum Um- und Ausschreiben der Steuern herangezogen wurden. Adel und Geistlichkeit hatten auf diesen Landtagen entschiedenes Uebergewicht, die, oft an demselben Tage er-ffnet und geschlossen, zum bsen Possenspiel herabgesunken waren. Auch den Tyrolern wurden bei ihrer Rckkehr zum Kaiserhause die wesentlichsten Rechte ihrer alten Verfassung unter nichtigem Vorwande entzogen. Da Oestreich keinen Fortschritt im Verfasiungsleben wollte, so glaubte man dem Artikel Xiii mit dem bloen Scheine hinlnglich Rechnung getragen zu haben. Aber auch auf den verschiedenen Gebieten der Verwaltung trat vlliger Stillstand ein. Die Polizei war zu einem drckenden Spionirsystem ausgeartet, das Volks-schulwesen lag darnieder, der Besuch fremder Universitten war ebenso verboten, wie der Eintritt auswrtiger Lehrer ; gegen das Eindringen fremder Geistesproducte und Literatur war der Kaiserstaat so vollstndig abgeschlossen, da die Fort-schritte auf dem Felde deutscher Wissenschaft ihn kaum be-rhrten. Das gesammte Unterrichtswesen stand unter Aufsicht der Geistlichkeit, von deren Religionszeugnissen das Vorrcken auf Gymnasien und Universitten abhing. Nur das Studium der orientalischen Sprachen war gestattet, und jene weiche Seite der Musik, welche die Sinne bethrt, den Geist in Schlummer wiegt, ward mit Vorliebe betrieben. Unter dem herrschenden Geisteszwang war die Lage der Protestanten in Oestreich eine sehr gedrckte, und auch Handel und Industrie muten darunter leiden.
In Preußen waren die alten landstndischen Verfassungen durch die Alleinherrschaft Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Groen am meisten in Vergessenheit gerathen, und bei der Erweiterung des Staates durch neu erworbene Landes-theite, bei der Zerstckelung desselben und der Verschiedenheit
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Friedrich_Wilhelms_I. Friedrich Wilhelms_I. Friedrichs
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der im Jahre 1828 angebahnte Zollverein wrbe mit un-ermblickr Thtigkeit weitergefhrt. Die Regierung erkannte, ba der politischen Einheit Deutschland die Eimgung bes-selben in Betreff' des Hanbels und Verkehrs unbebingt vor-ausgehen msse, und ging, ohne sich um den aller Kpfen-scben Kraft entbehrenben Bunbestag zu bekmmern, selbst-staubig auf biefer Bahn immer weiter vor, inbem ste mit den einzelnen Staaten in Unterhanblungen trat und Vertrge abschlo. Am 25. August 1831 sagte sich Kurhessen von dem mittelbeutschen Hanbelsverein los und trat, tote Hessen-Darmstabt brei Jahre frher, dem preuischen Zollverbanbe bei, ein fr das beutsche Leben beraus wichtiger Schntt, der auch die beibett Hessen einanber toieber nherte, inbem er die verberblichen Zollschranken hinwegrumte. Durch einen Vertrag vom 22. Mrz 1833 trat der preuisch-hessische und der baierisch-tortembergische Verein zu einem Ganzen zusammen, alsbalb folgten Sachsen und die kleinen thringischen Staaten: am 12. Mai 1835 das Groherzogthum Baden, am 10. December besselben Jahres das Herzogthum Nassau, am 2. Januar 1836 die freie Stadt Frankfurt. So wute Preußen in stiller, geruschloser Wirksamkeit ein groes Ztel zu erreichen, und man hatte wenigstens nach biefer Seite hin die hohe Befriebigung, sich eines geeinigten Deutfchlanbs zu erfreuen. Der deutsche Zollverein umfate jetzt ein zusammen-hngenbes Gebiet von 8252 Quabratmeilen mit mehr als 25 Millionen Deutschen, die sich in der Freiheit des Hanbels und Verkehrs zu einem Volke vereinigt sahen, wogegen der von dem eiferschtigen Hannover mit Olbenburg, Braunfchwetg, Schaumburg-Lippe gestiftete nieberschsische Steuerverem zu
keiner Bebeutung gelangte.
Dem Hanbels- und Gewerbswesen wrbe hterburch etn vorher ungekannter Aufschwung gegeben, und eine Menge neuer inbustrieller Unternehmungen tauchte aus. Durch Grnbung und Erweiterung des deutschen Zollvereins errang Preußen einen frieblichen Sieg, der von Oestreich mit Reib und Mitrauen betrachtet wrbe. Auch lie es Metternich an Warnungen vor dem Anschlu bei den Regierungen ntcht fehlen, aber die Furcht vor den Folgen der Julirevolution brngten diese Fragen den politischen gegenber m den
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Extrahierte Personennamen: August Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hessen Sachsen Baden Frankfurt Hannover Olbenburg
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deutschen Volkes fortan darin beschlossen sein, sich in dem Wettkampfe tun die Gter des Friedens als Sieger zu er-weisen! Das walte Gott!"
Der innere Ausbau des Reiches machte rasche Fort-schritte. Die Gesetzgebung und Verfassung des norddeutschen Bundes wurde auf das ganze Reich bertragen;*) Heer, Flotte, Post- und Telegraphenwesen steht unter kaiserlicher Verordnung: einheitliches Ma-, Gewicht- und Mnzsystem wird eingefhrt. Elsa und Deutschlothringen wurden deutsche Reichslande und erhielten ihre eigene kaiserliche Verwaltung. Straburg, der alte Sitz deutscher Kunst und Wissenschaft, erhielt eine glnzend ausgestattete Universitt (28 April 1872).
Das deutsche Reich, das in seinem Innern auf den Ge-bieten der Kunst und Wissenschaft, des Ackerbaus, des Han-dels und der Gewerbe einen energischen Aufschwung genom-men, steht in einer Wehrhaftigkeit und Machtflle da, wie nie zuvor, so da sich ihm kein anderes an die Seite stellen kann. Frankreichs Kraft ist gebrochen und wird Jahrzehnte brauchen, um sich von den schweren Niederlagen und den Strmen seiner inneren Parteikmpfe zu erholen. Englands politischer Einflu ist gesunken, und Rußland und Oestreich, nach anderen Seiten hin beschftigt, werden hoffentlich den inneren Frieden des deutschen Reichs nicht stren, eine Hoffnung, die in der Dreikaiserbegegung zu Berlin (6. Sept. 1872) ihre Brgschaft findet.
*) Von den 58 Stimmen des deutschen Bundesrates hat Preußen 17, Baiern 6, Sachsen 4, Wrtemberg 4, Baden 3, Hessen 3, Mecklenburg-Schwerin 2, Braunschweig 2, die anderen Staaten haben je eine Stimme. Der Bundesrath beschliet der die dem Reichstag zu machenden Vorlagen und der die zur Ausfhrung der Bundes-gesetze erforderlichen allgemeinen Einrichtungen. Bei Gesetzesvorschlgen der das Kriegswesen giebt, wenn im Bundesrate Meinnngs-Verschiedenheit herrscht, das Prsidium den Ausschlag, wenn es sich fr die Beibehaltung der bestehenden Einrichtungen ausspricht. Der Reichs-tag geht aus allgemeinen und directen Wahlen hervor und wird von 382 Abgeordneten gebildet. Die Trnppencontingente der einzelnen Bundesstaaten stehen im Kriege unter dem Oberbefehl des Bundes-feldherrn.
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Theilen des frheren Knigreiches Polen glaubten sich die Ostmchte berechtigt, den Freistaat Krakau als einen Heerd von Verschwrungen und Unruhen dem Kaiserstaate einzu-verleiben. (Nov. 1846.)
Einen anderen Gang nahm die Entwickelung in Preußen. Dieser Staat hatte seit dem groen Kurfrsten dadurch eine der seine materiellen Mittel weit hinausgehende Bedeutung behauptet, da er dem Fortschritte huldigend, die in jeder Zeit herrschenden Ideen zur Geltung zu bringen suchte. Durch die Befreiungskriege war der Drang nach politischer Einheit und Freiheit gewaltig angeregt worden. Eine freie Verfassung wre damals fr Preußen ein dringendes Bedrfni und ein wahrer Segen gewesen. Indessen bildete sich bald nach dem Wiener Congre unter der Macht des streichischen Einslusses eine Partei, welche langsam und unvermerkt Alles auf die Zustnde, wie sie vor 1806 gewesen, zurckfhren wollte. Whrend ganz Deutschland mit Hoffnung auf Preußen hinsah, gelang es dieser reactionren Partei, in der Stimmung und den Ansichten Friedrich Wilhelms Iii. allmhlich eine groe Vernderung hervorzubringen, und die Vorflle auf der Wartburg, die Ermordung Kotzebue's machten auf den König einen so tiefen Eindruck, da er sich, wie viele Souverne, der Meinung hingab, das constitutionelle System sei der Ansang zum Umsturz der Throne. So nahm er die Verheiung vom 22. Mai 1815 zwar nicht zurck, lie aber den Gedanken an Reichsstnde fallen und fhrte durch das Patent vom 5. Juni 1823 nur Provinzialstnde ein (vgl. I.). Diese besaen nur eine berathende Stimme der die ihnen vom Ministerium vor-gelegten Gegenstnde und ihre Sitzungen waren der Oeffent-lichkeit entzogen. Der Adel und die Grundbesitzer waren darin so berwiegend vertreten, da sie der die groe Mehr-heit der Nation fast immer den Sieg davon trugen. Seitdem sank die Hoffnung der freisinnigen Partei in Deutschland, durch Preuens Vorgang die politische Wiedergeburt der Nation zu erringen.
Im Uebrigen geschah auch jetzt in Preußen viel Gutes. Der ffentliche Unterricht, Wissenschaft und Kunst erfreuten sich einer gedeihlichen Pflege; auf Hebung des Landbaues, der Gewerbe und des Verkehrs wurde viel verwandt, und
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Extrahierte Ortsnamen: Polen Deutschland Wartburg Deutschland
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Pendirt. Die erste Kammer wurde durch eine knigliche Ver-ordnung vom Il.octbr. 1854 zu einem Herrenhause umgestaltet, welches auer den grojhrigen kniglichen Prinzen theils aus erblichen, theils aus den vom Könige auf Lebenszeit er-nannten, theils aus gewhlten Mitgliedern besteht, womit zugleich die zweite Kammer den Namen Haus der Abgeord-neten, die ganze Volksvertretung den Namen Landtag bekam (30. Mai 1855).
Unter Friedrich Wilhelm Iv. erwarb der preuische Staat die hohenzollernschen, im ehemaligen schwbischen Kreise gelegenen Lande, wo die Wiege des preuischen Herrscherhauses stand, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten (Hohen-zollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen) zu Gunsten des Hauptes ihres Stammes abdankten. Whrend die preui-sche Krone aus diese Weise in Sddeutschland festen Fu fate, sah sie sich genthigt, dem Frstenthum Neuenburg zu entsagen. Obgleich sich Neuenburg von Preußen losgerissen und mit der Schweiz vereinigt hatte (vgl. X. am Schlu), so gab es daselbst doch noch eine rohalistische Partei, die sich nach Erneuerung des alten Verhltnisses zurcksehnte. Diese, gefhrt vom Grafen Pourtales, pflanzte im September 1856 das hohenzollernsche Banner auf, wurde aber von den Republikanern leicht bezwungen. Als der König mit Krieg drohte, deutete Frankreich an, da es die Schweizer untersttzen werde. Der König entschlo sich, wegen seiner persnlichen Interessen (denn Neuenburg war ein persnliches Besitzthum) sein Land nicht in einen schweren Krieg zu strzen. So kam ein Vergleich zu Stande. Die gefangenen Royalisten, unter denen sich Pourtalss und der Oberstlieutenant von Meuron befanden, wurden von den Schweizern ohne Bedingung ent-lassen, worauf der König von Preußen seinen Rechten auf Neuenburg entsagte und nur den Titel als Erinnerung bei-behielt (1857).
In Hinsicht auf Gewerbthtigkeit und Handel, wofr ein besonderes Ministerium eingesetzt ward, machte Preußen unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. die grten Fortschritte und nahm einen nie geahnten Aufschwung, besonders durch Anlage eines umfassenden Telegraphen- und Eisenbahnnetzes, durch Vermehrung der Flu- und Seedampfschifffahrt, durch
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Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853).
Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin).
Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nordsee Berlin Marienburg Duncker Berlin
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Duldung, und die Zahl der Sekten ist sehr groß. Kirchen und Schulen sind Angelegenheit der Gemeinden. Die mate-rielle Cultur und practische Volksbildung, besonders durch Zeitungen, steht in hoher Blthe, Wissenschaft und Kunst hauptschlich im Dienste des ueren Nutzens.
Als die jungen Freistaaten nach ihrer Loreiung vom Mutterlande unter langen Kmpfen zur Ruhe gelangt waren, begann schon frhzeitig ein innerer Gegensatz zwischen den Nord- und Sdstaaten der Union sich zu entwickeln, der auf der Verschiedenheit der materiellen Interessen beruhte. In den nrdlichen Staaten herrscht Ackerbau und Gewerbwesen vor, in den Sdstaaten der Plantagenbau (auf Zucker, Reis, besonders Baumwolle u. s. w.), der durch Sclaven betrieben wird, während in den Nordstaaten die Sclaverei (feit 1776) abgeschafft ist. Die letzteren waren die Vertreter des Acker-
trin (1823) gegen jede Einmischung der europischen Mchte in irgend einem Theil Amerikas zur Einfhrung des monarchischen Priucips, wo-mit spter die Errichtung eines Kaisertums in Mexico fr Maximilian Don Oestreich (1864) in Widerspruch trat. Unter Monroe wurden die beiden Floridas (1819) erworben und die Raubstaaten in Nordafrika nach einem heftigen Bombardement von Algier zur Genugthnnng ge-nthigt (1816). Eine Gesellschaft in Nordamerika grndete im Jahr 1821 an der Westkste Afrikas die Colonie Liberia zur Aufnahme freigekaufter Sclaven, um dem Sclavenhandel durch Civilifirung der Neger entgegenzuwirken; Quincy Adams (1825-1829); Jackson 1829 bis 1837), der Sieger bei New-Orleans, unter dem die Verpflanzung der Indianer der den Mississippi beschlossen und zum Theil, nicht ohne Hrte, vollzogen ward; Buren (1837-1841); Garrison, (ftarb schon 1841); Tyler (18411845), unter welchem die Republik Texas in die Union aufgenommen ward, worber es, da Mexico feine Ansprche auf dieses Gebiet behauptete, unter dem folgenden Prsidenten Polk (1845 bis 1849) zum Kriege mit Mexico kam, in welchem General Taylor sich auszeichnete, und der im September 1848 durch einen Frieden beendigt ward, in dem Neumexico und Kalifornien an die vereinigten Staaten abgetreten ward, wo bald durch Goldreichthum und Handel auf dem groen Ocean San Francisco aufblhte, das in den ersten sechs Monaten nach Entdeckung der Goldminen eine Ausbeute von 20 Mit* ?nedliar Iiefcrte- Auf Poll folgte als Prsident Taylor (1849 bis 1853); Pterce (18531857); Buchanan (bis 1861); Abraham Ltncoln (1861 bis April 1865); Andrew Johnson (April 18651869); Gront, durch den Brgerkrieg berhmt, (vom 4. Mrz 1869 an).
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Don_Oestreich Maximilian Quincy_Adams Jackson Garrison Taylor Buchanan Abraham Andrew_Johnson
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seine Absicht errieten. In seinem Schlasgemach las er noch zweimab Platos Gesprch der die Unsterblichkeit der Seele (den Phdo) und' forderte dringend das Schwert, das man ihm aus Besorgnis entzogen^ zurck. Als er um Mitternacht erfuhr, da seinen Freunden die Rettung gelungen, strzte er sich in dasselbe und fiel zu Boden. Auf den Lrm erschienen die Seinen und verbanden seine Wunden; er aber ri sie wieder auf und starb. Csar sagte auf die Kunde von seinem Tode: Cato, ich mignne dir deinen Tod, weil du mir deine Erhaltung nicht gegnnt hast."
Den zurckgekehrten Sieger erwarteten auergewhnliche Ehren-bezeugungen. Ein vierzigtgiges Dankfest wurde angeordnet, seine Bildsule neben denen der Götter aufgestellt und ihm selbst gttliche Ehre erwiesen. Er ward zum Diktator auf zehn Jahre er-nannt und feierte der Gallieu, gypten, Pontus und Afrika einen vierfachen Triumph; er verteilte Geld und Lndereien unter seine Soldaten, speiste das Volk kstlich an 22 000 Tischen und beschenkte es berschwenglich.
Doch noch einmal mute er wider seine Gegner ziehen, gegen die Shne des Pompejus in Spanien. Er schlug sie bei Munda (unfern von Corduba) in schwerer Schlacht (45), in der er nach seinem eigenen Gestndnis mehr fr sein Leben, als fr sein Glck focht. Der fnfte Triumph und die Diktatur auf Lebenszeit mit dem Titel Imperator wurde ihm zuerkannt.
Casars Regierung. So war denn Csar, dem man gleich einer Gottheit Tempel, Altre und einen eigenen Priester weihte, in der That Alleinherrscher, Imperator des rmischen Reiches, und suchte als solcher die Erinnerung an die Zeiten der Republik in dem Volke allmhlich zu vernichten und die Wrden des Freistaates zu bloen Titeln zu machen. Um die Verwaltung des Reiches erwarb er sich groe Verdienste. Er sorgte fr Hebung des Handels und des Ackerbaues, der Knste und Wissenschaften; er suchte durch Gesetze der Sittenverderbnis zu steuern und der Not des Volkes abzuhelfen, das er durch groartige Bauunter-nehmungen beschftigte. Er legte zahlreiche Kolonieen an (Karthago und Korinth wurden wiederhergestellt) und erlie Gesetze und Ver-Ordnungen zum Schutz und Heil der Provinzen und Gemeinden.
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Extrahierte Personennamen: Cato Corduba Casars
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